Freitag, 11. August 2023, 19:00 Uhr, Vorwerk Gut Oppershausen
Eröffnungskonzert
Freiwillig unfreiwillig
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Sonate für Violine und Klavier in G-Dur, KV 301
1. Allegro con spirito
2. Allegro
Sergej Prokofiev (1891 - 1953)
Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 in D-Dur, op. 94 b
1. Moderato
2. Scherzo: Presto
3. Andante
4. Allegro con brio
-Pause-
Karol Szymanowski (1882 - 1937)
Mythen op. 30
Drei Poemes für Violine und Klavier
1. La Fontaine d'Arethuse
2. Narcisse
3. Dryades et Pan
Richard Strauss (1864 - 1949)
Sonate für Violine und Klavier in Es-Dur, op. 18
1. Allegro, ma non troppo
2. Improvisation. Andante cantabile
3. Finale. Andante – Allegro
Endlich wieder auf Reisen – und das ohne den strengen Herrn Papa, der daheim in Salzburg seinen Dienst erfüllen muss und auf stetigen Bericht seines Sohnes wartet. Die Zeit in Mannheim 1777/78 war für Mozart eine Zeit der Freiheit und der Inspiration, eine Zeit für neue Freundschaften und die erste Bekanntschaft mit seiner großen Lebensliebe mit der bezaubernden Sopranstimme, Aloysia Weber. Angesteckt von den „Mannheimer Manieren“ vollendete er in Paris im Herbst 1778 einen Zyklus von sechs Violinsonaten, von denen die G-Dur Sonate KV 301 eine der Gesanglichsten ist.
Im Gegenzug machte Prokofiev 1943 in Perm im Ural eher unfreiwillig Station, die Evakuierung vom Krieg hatte ihn in diese weit entfernte Region geführt, wobei er dort keineswegs unproduktiv war: Neben seinem Ballett Cinderella (Aschenbrödel) komponiert er u.a. eine Flötensonate, die noch im selben Jahr von Sviatoslav Richter am Klavier und dem Flötisten Nikolai Charkowski in Moskau uraufgeführt wird. Dem Geiger David Oistrach verdanken wir, dass dieses Werk gleich zu einem doppelten Höhepunkt der Kammermusikliteratur wurde: Er war der entscheidende Motor und Uraufführungsinterpret der Fassung für Violine und Klavier.
Karol Szymanowskis Mythen op. 30 wiederum waren eine große Inspirationsquelle für Prokofiev und auch Bela Bartok: Komponiert mitten im ersten Weltkrieg auf heute ukrainischem Staatsgebiet und in Kiev uraufgeführt, sind diese auf mythologischen Stoffen basierenden Poemes ein Meilenstein der neueren Violinliteratur. Zusammen mit dem Geiger Paweł Kochański hat Szymanowski auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten die Klangpalette dieses Instrumentes so erweitert, dass auch Komponisten mehr als 40 Jahre später nur staunen können.
Und für Richard Strauss ist seine Violinsonate Ende und Anfang eines musikalischen Reiseprozesses, der ihn aus der noch von Brahms inspirierten Instrumentalmusik hinüberführt zu seinen großen sinfonischen Dichtungen nach dem Vorbilde Liszts. Weder Pianist noch Geiger werden geschont in diesem funkelnden, geistreichen Werk, welches insbesondere im dritten Satz einen Vorgeschmack gibt auf Werke wie Don Juan oder den späteren Rosenkavalier. Der britische Hobbygeiger und Mäzen Walter Wilson Cobbett formuliert zu diesem Werk so kurz wie treffend: „A riot of musical colour“ - ein Aufruhr der musikalischen Farbe.
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